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DIAMANTE - GUARDIA PIEMONTESE - PAOLA
Ihren Namen verdankt die "Zedernküste"
(ital. "Riviera dei Cedri") nicht etwa dem Kieferngewächs
der Zedern (wie dies anhand der sich mittlerweile eingebürgerten
"falschen" deutschen Übersetzung anzunehmen wäre),
sondern der Zitronatzitrone, die hier in 26 Dörfern entlang
der tyrrhenischen Küste angebaut wird. Für die Juden
hat diese Frucht eine ganz besondere Bedeutung: sie ist unerlässlicher
Bestandteil des jüdischen Laubhüttenfests, dass zum
Abschluss der Erntesaison im September/Oktober gefeiert wird.
Zu diesem Zweck kommen Jahr für Jahr im August zahlreiche
Rabbiner an Kalabriens Zedernküste, um die schönsten
und reinsten Exemplare auszusuchen, was dadurch erschwert wird,
dass viele der Zedernbäume am Anfang des 20. Jh. mit dem
wilden Apfelsinenbaum gekreuzt wurden, die Rabbiner aber nur an
den ursprünglichen, ungekreuzten Früchten interessiert
sind. Die nach mühsamer Prüfung ausgewählten Früchte
werden dann in noch unreifem Zustand an die jüdischen Gemeinden
in der ganzen Welt verschickt. ![]() Zu seinem Ruhm gelangte das kleine Städtchen Diamante in erster Linie durch die unzähligen Murales, die an den Häuserwänden und Mauern der Altstradt angebrachten Malereien, die im Sommer 1981 von einer Gruppe von Künstlern angefertigt wurden. Unser Spaziergang durch die Altstadt wird somit zu einem Bummel durch ein riesiges Freiluftmuseum, und an jeder Häuserecke gilt es neue Kunstwerke zu entdecken. Im Frühling ist die Luft vom wohlriechenden Duft der hier angebauten Zitronatzitrone geprägt, die im Herbst geerntet wird und eine der Haupteinnahmequellen der Gemeinde darstellt.
Nach dem Besuch der Accademia fahren wir ins benachbarte Maiera, wo sich ein ganzes Museum diesem grundlegenden Bestandteil der kalabresischen Küche widmet ("Museo del Peperoncino"). Die Ausstellung ist in 4 Teile gegliedert und informiert über die weltweite Verbreitung des Peperoncino, über Anbauregionen und verschiedene Peperoncino-Arten, sowie über die Verwendung der scharfen Schote zu Werbezwecken und zur Verschönerung alltäglicher Gebrauchsgegenstände. Nach dem Besuch des Museums setzen wir unsere Fahrt in südliche Richtung nach Guardia Piemontese fort...
An die Überlebenden erinnert noch der ausschließlich hier gesprochene provencalische Dialekt und die "Porta del Sangue" (Tor des Blutes), durch das im 16. Jh. das Blut der Ermordeten geflossen sein soll. Im Anschluss an eine kleine Stadtbesichtigung besuchen wir das Waldensermuseum, in dem wir uns über das Leben dieser religiösen und sprachlichen Minderheit, deren Trachten und altüberlieferten Bräuche informieren können. Anschließend geht's weiter nach Paola...
Zu besichtigen sind die ursprüngliche Kirche im gotischen Stil, aber auch die erst kürzlich zur Aufnahme der zahlreichen Pilger errichtete hochmoderne Kirche. Auf dem Klostergelände kann man darüber hinaus auch die Wunderstätten des Heiligen besuchen, wie den Wunderofen, den Wunderfelsen oder die Wüstengrotte, in die sich der Hl. Franziskus mehrere Jahre lang zu Buße und Gebet zurückgezogen hat. Neben dem Klosterkomplex besuchen wir in Paola auch das Geburtshaus des Heiligen und die etwas außerhalb gelegene Chiesa Sotterra (unterirdische Kirche) mit Fresken aus dem 9. Jh. |
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