"Ora et Lavora" -Von Mönchen, Philosophen und Naturschauspielen -
Dieser Ausflug führt uns in die Stille und Abgeschiedenheit des Serre-Gebietes, einer Hügellandschaft im Herzen der Provinz Vibo Valentia. Der höchste Gipfel der Serre-Gruppe, der Monte Pecoraro, ist 1423 m hoch, und das Gebirge zeichnet sich durch die Sauberkeit der Gewässer, eine besondere Vegetation und eine hier entstandene eigene Kultur und Handwerkskunst aus. Gastronomisch sind die Serre berühmt für ihren außerordentlichen Pilzreichtum, so dass man es auf keinen Fall versäumen sollte, ein typisches Steinpilzgericht zu probieren. Wir beginnen unseren Ausflug am Eingang der Serre, in Monterosso, und setzen unsere Fahrt dann fort durch eine anmutige Landschaft mit Obst- und Olivenbäumen, Eukalyptus, Ginster, Schilf und Eichen bis in das weit über die Grenzen Kalabriens hinaus bekannte Städtchen Serra San Bruno, das von idyllischen Wäldern umgeben in 800m Höhe inmitten der Serre-Landschaft eingebettet ist...Weiter geht es dann zu einem Spaziergang durch die Wälder von Mongiana un Die Entstehung des Ortes ist auf den Begründer des Karthäuserordens, den Hl. Bruno aus Köln zurückzuführen, der hier inmitten absoluter Abgeschiedenheit im 11. Jh. die Kartause Santa Maria del Bosco gründete. Später siedelten die Mönche dann in das Kloster Santo Stefano um,das durch das Erdbeben von 1783 jedoch völlig zerstört wurde. Da das Kloster selbst für Besucher nicht mehr zugänglich ist, besichtigen wir das innerhalb der Klostermauern zu diesem Zweck errichtete Museum, das sehr interessantes Informationsmaterial über das Leben und Wirken der Mönche enthält, und somit zum Verständnis der Lebensweise dieser Eremiten beiträgt. Die Hintergrundgesänge vermitteln hautnah die Spiritualität dieses Ortes, dessen Besichtigung mit Sicherheit auch für Nichtgläubige zum unvergesslichen Erlebnis wird. d auf dem Rückweg legen wir noch einen kurzen
Stopp in Pizzo, der Hauptstadt des Tartufo ein. Im Anschluss an den Besuch des Klosterkomplexes machen wir noch einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt Serra San Brunos, die schon auf den ersten Blick durch ihre berühmte Handwerkstradition besticht, wovon die kunstvollen Häuserportale und die schmiedeeisernen Balkongeländer zeugen. Zum Abschluss unseres Ausflugs in die Spiritualität befriedigen wir nun unsere ganz menschlichen Gelüste nach Nahrungsaufnahme und besuchen einen wunderschön gelegenen agrituristischen Betrieb, in dem wir uns am eigenen Leibe über die gastronomischen Spezialitäten des Serre-Gebiets informieren können.. Der kleine Ort Stilo liegt zu Füßen des Monte Consolino friedlich in die Hügellandschaft eingebettet. Er trägt den Beinamen "Città del Sole" ("Stadt der Sonne"), den er seinem berühmtesten Sohn, dem Philosophen Tommaso Campanella verdankt, der hier seinen weltberühmten Klassiker verfasste. Hauptattraktion des kleinen Städtchens ist jedoch zweifelsohne die "La Cattolica", die älteste byzantinische Kirche Kalabriens, die sich chamäleonartig an die Felswände schmiegt. Bei einem Spaziergang durch die Stadt entdecken wir aber schnell, dass sich Stilo selbst nicht hinter seinem Aushängeschild zu verstecken braucht. Wir spazieren durch die engen Gassen, vorbei an inigen prachtvollen Palästen, dem Dom aus dem 14. Jh. und dem ehemaligen Konvent des Hl. Domenico, in dem Campanella lebte. Zum Abschluss besuchen wir noch die Reste des einstigen Geburtshauses von Campanella und setzen unsere Fahrt dann in Richtung Bivongi fort.In unmittelbarer Nähe von Stilo befindet sich ein weiteres Kleinod normannisch-byzantinischer Baukunst: Die Basilika San Giovanni Tereste, in der seit rund 10 Jahren langbärtige orthodoxe Mönche vom Berg Athos (Griechenland) leben, die sich von den Früchten des kargen Bodens ernähren und hier wieder den griechisch-orthodoxen Ritus eingeführt haben, der vor allem noch durch die Feier des orthodoxen Osterfestes in alter Tradition untermauert wird.. Zum Abschluss unseres Ausflugs besuchen wir das Naturschauspiel der rund 10 km außerhalb von Bivongi gelegenen "Cascate del Marmarico". Da der Weg durch den Wald von Stilo nur bis zu einem gewissen Punkt mit dem Auto zurückgelegt werden kann, gehen wir den Rest zu Fuß und werden mit wilder, unberührter Natur belohnt: Nach seinem gewundenen Weg durch den Wald, stürzt sich der Stilaro-Fluß aus 90m Höhe ins Tal. All jenen, die nach dem etwas beschwerlichen Fußmarsch nun eine Erfrischung benötigen, kommt ein Bad im kleinen, kühlen See am Fuße des Wasserfalls genau gelegen, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machen. |
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